Kapelle Mariä Heimsuchung

Schon in der mittelalterlichen Burg gab es eine Kapelle (Scheibelkapelle von 1645), auf deren Grundmauern Johann Sebastian Freiherr von Imbsland 1689 eine neue Kapelle errichten liess. Graf Johann Nepomuk Goder begann dann diese Kapelle zu restaurieren, neu auszustatten und zu vergrößern. Er ergänzte den Bau um ein weiteres Stockwerk, das zuvor als Wohnbereich diente. Ob dieses Engagement seiner Frömmigkeit oder rein praktischen Gründen geschuldet war, ist nicht überliefert – Graf Goder war unverheiratet und hatte keine Kinder, die seine Nachfolge antreten konnten.

Heute nimmt die Schlosskirche fast ein Drittel des Gebäudes ein und sticht bei der Einfahrt mit ihrem Kuppelgiebelreiter und den Geigenkastenfenstern als erstes ins Auge.

Aus kunsthistorischer Sicht ist die Kapelle Mariä Heimsuchung ein äußerst interessanter Kirchenbau und stellt ein bedeutendes Beispiel für den Übergang vom überschwänglichen Rokoko hin zum Klassizismus dar. Eine Empore teilt den hohen Rechteckraum mit Stichkappengewölbe in zwei Geschosse.

Das Deckengemälde von Johann Nepomuk della Croce, 1783, stellt die Geschichte der Königin Esther dar. Der Hochaltar, um 1760 von dem Passauer Joseph Deutschmann geschaffen, wurde 1782-84 im Zuge der Kapellenrenovierung von dem Landshuter Christian Jorhan d.Ä. weitgehend erneuert. Die Fassung ist von dem Erdinger Franz Xaver Zellner. In der Mitte des Hochaltars ist eine frühe Kopie des als „Deutsches Gnadenbild“ bekannten Werkes von Lukas Cranach d.Ä. zu sehen.